
Kronen Zeitung
MANCHESTER GESCHLAGEN
Triumph in Bilbao: Tottenham gewinnt Europa League
Tottenham hat zum ersten Mal überhaupt die Europa League gewonnen. Der Arbeitgeber des ab der 78. Minute eingesetzten ÖFB-Teamspielers Kevin Danso behielt am Mittwoch im rein englischen Finalduell mit Manchester United in Bilbao mit 1:0 die Oberhand.
Damit konnten die Londoner eine national sehr enttäuschende Saison im Gegensatz zu den „Red Devils“ mit einem europäischen Titel retten. Damit verbunden ist auch ein Startplatz in der Champions League 2025/26.
Der einzige Treffer in einer äußerst chancenarmen Partie resultierte eigentlich aus einem Eigentor von Luke Shaw, der Treffer in der 42. Minute wurde allerdings Tottenhams Brennan Johnson gutgeschrieben, weshalb dieser den Bewerb mit fünf Saisontoren beendete. Für Tottenham war es der erste Europacup-Triumph seit jenem im UEFA-Cup 1984. Die nationale Ebene miteinberechnet war es der erste Titel seit dem Gewinn des Liga-Cups 2008.
Kurioser Führungstreffer entgegen dem Spielverlauf
ManUnited übernahm die Initiative, ließ den Ball laufen, spielte nach vor, wirklich gefährlich wurde es aber nur zweimal. Beide Male war mit Amad Diallo der auffälligste Akteur beteiligt. Zuerst zielte er knapp vorbei (16.), dann fiel sein Abschluss zu schwach und genau auf Tottenham-Tormann Guglielmo Vicario aus (40.). Der Treffer fiel entgegen dem Spielverlauf auf der anderen Seite, den „Spurs“ reichte eine gute Flanke, um in Führung zu gehen. Nach einer Hereingabe von Pape Sarr kam Johnson nicht richtig zum Abschluss, der Ball landete allerdings an der Hand von Shaw und ging von dort ins eigene Tor. Andre Onana hatte bei der äußerst unglücklichen Aktion keine Abwehrchance.
Nach Wiederbeginn rührte Tottenham den Abwehrbeton an, war nur noch auf Verwalten des Vorsprungs aus. Das nötige Glück stand den Londonern zur Seite. Vicario war bei einer Flanke einmal mehr unsicher, der Kopfball des Ex-Sturm-Graz-Stürmers Rasmus Höjlund wurde allerdings dank einer Flugeinlage von Micky van de Ven noch akrobatisch vor der Linie geklärt (68.). Bruno Fernandes setzte einen Kopfball neben das Gehäuse (72.) und „Joker“ Alejandro Garnacho scheiterte an Tottenhams Tormann (74.).
Danso rührte im Finish Beton an
Vier Minuten später verstärkte Coach Ange Postecoglou seine Abwehr auch noch durch Danso, der den walisischen Matchwinner Johnson ersetzte. Die Null konnte auch in der Folge gehalten werden. Und beinahe hätte Danso bei einem Ausflug nach vorne gar das 2:0 erzielt (85.). In der Nachspielzeit hielt Vicario den Sieg mit einer Glanzparade bei einem Shaw-Kopfball fest (97.). Ein Casemiro-Volley landete auch noch im Außennetz (98.).
Danso ist der erste österreichische Spieler, der jemals in einem Europa-League-Finale im Einsatz war. Trainer Oliver Glasner gewann die Trophäe 2022 mit Eintracht Frankfurt, allerdings fehlte damals Martin Hinteregger verletzt. Zudem schien Stefan Ilsanker nicht im Kader auf.
Manchester United muss weiter seit 2017 auf einen weiteren Triumph in der Europa League sowie insgesamt im Europacup warten. Eine Seuchensaison mit einer Runde vor Schluss nur Ligarang 16 nahm damit auch kein gutes Ende. Bitter für Trainer Ruben Amorim, der zuvor auch schon 2014 – damals noch als Spieler – mit Benfica Lissabon das Europa-League-Finale in Turin gegen den FC Sevilla (2:4 im Elfmeterschießen) verloren hatte.
Tottenham Hotspur – Manchester United 1:0 (1:0)
Bilbao, Estadio San Mames, SR Felix Zwayer (GER)
Tor: 1:0 (42.) Johnson
Tottenham: Vicario – Porro, Romero, Van de Ven, Udogie (90. Spence) – Sarr (90. Gray), Bissouma, Bentancur – Johnson (78. Danso), Solanke, Richarlison (67. Son)
Manchester United: Onana – Yoro, Maguire, Shaw – Mazraoui (85. Dalot), Casemiro, Fernandes, Dorgu (90. Mainoo) - Diallo, Höjlund (71. Zirkzee), Mount (71. Garnacho)
Gelbe Karten: Van de Ven, Richarlison, Bissouma bzw. Diallo, Zirkzee, Maguire
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